Nur für Mitglieder! Nur für Mitglieder Nur für Mitglieder! Etappe 1:  Heusenstamm - Aachen - Capel-Le-Ferne - Calne Etappe 2: Calne - Glastonbury - St. Ives Etappe 3: St. Ives - Crows-an-Wra - Lanlivery Etappe 4: Lanlivery - Wareham - Chichester Etappe 5: Chichester - Dymchurch Etappe 6:  Dymchurch - Aachen - Heusenstamm Informationen, Links ETAPPE 2 5. Tag – 24.05.2011 Calne – Glastonbury Bei Sonnenschein machen wir uns gegen 9 Uhr auf den Weg. Das Navi führt uns durch Straßen,  die würden wir normalerweise nicht mal mit dem Pkw gerne fahren, so eng sind sie. Manche sind sogar für Fahrzeuge über  3,5 t gesperrt. Wir überlisten unser Navi und fahren stur geradeaus, wenn es uns nach links abbiegen lassen will. So landen  wir dann endlich auf der Hauptstraße (hätten dadurch vielleicht 5 Minuten Fahrzeit gespart). Auf dem Weg nach Glastonbury  habe ich mir noch den Prior Park und Bath als Station ausgesucht. Doch bereits beim „Prior Park“ bekommen wir Probleme. Es  gibt dort keine Parkplätze. Wir stehen etwas ratlos mit dem Womo vor dem Eingang. Eine Passantin meint, wir könnten oben in  der Stadt parken, aber genau konnte sie es uns auch nicht erklären. Also fahren wir auf gut Glück in die City. Hier sind die  Straßen sehr eng und auch noch zugeparkt, Gegenverkehr gibt es auch, von einem normalen Parkplatz keine Spur. Wir sind  froh, als wir aus dieser Häuserschlucht wieder draußen sind – ade Prior Park. Genervt durch die Parkplatzsuche und die Fahrt  durch die kleine Stadt vergessen wir ganz, dass wir ja noch nach Bath reinfahren wollten.   So düsen wir weiter über die Landstraße und treffen gegen 11 Uhr auf dem CP „The old  Oaks Touring Park“, Glastonbury, ein. Dieser Campingplatz ist nur für Erwachsene, Kinder  unter 18 Jahre sind hier nicht erwünscht. Nun ja, dann wird es ja auf dem Platz bestimmt  schön ruhig sein. Dieser Platz ist der erste, den wir mit unserer ACSI-Camping-Card  buchen. Wir zahlen nur 15 € pro Nacht (regulär 23 €) inklusive Strom (volle Pulle) und  Duschen. Hier sind die Sanitäranlagen 1A, sowie der ganze Platz an sich. Wir drehen eine  kurze Runde über den Platz und sind einfach nur begeistert. Bernd kocht Spaghetti-  Bolognese.   So gestärkt machen wir uns auf den Weg zum “Glastonbury Tor”. Dieser tropfenförmige  Hügel, geformt durch Erosion, gilt in der keltischen Mythologie als das Tor von Avalon.  König Artus soll hier auch gewesen sein. Eine Festung aus dem 5. Jahrhundert wurde  durch die Kirche St. Michael‘s  ersetzt. Hiervon steht nur noch ein gut restaurierter Turm,  der schon von weitem sichtbar ist. Der Weg hoch ist steil und abschüssig. Oben  angekommen, immerhin 160 m Höhenunterschied, hat man einen super Rundblick auf  Somerset. Wir setzten uns eine Weile zu Füssen des Turmes in den Windschatten und  genießen diesen Ausblick. Der Rückweg geht leichter, geht es doch nur noch bergab. Auf  dem CP angekommen machen wir es uns erstmal in der Sonne gemütlich. Dabei überlegen  wir, was wir uns zum Abendessen zaubern können. Der Kühlschrank ist zwar gut gefüllt,  aber es gelüstet uns nach etwas anderem. Also rauf auf’s Motorrad und runter nach Glastonbury in den Supermarkt. Der ist gut  sortiert und wir werden schnell fündig. Hacksteaks, Rumpsteaks und Pizza sind unsere Ausbeute. Pizza und Hacksteaks  probieren wir später, ersteres schmeckt selbst gemacht dann doch besser, zweiteres kann man ganz gut essen. Die Sonne  scheint noch eine ganze Weile, aber der Wind wird gegen Abend wieder stärker und so ziehen wir uns ins Womo zurück.  6. Tag – 25.05.2011 Glastonbury Nach dem Frühstück fahre ich mit dem Rad nach Glastonbury. Dachte mir, ich umrunde das  Glastonbury Tor, dann ist alles flach – pustekuchen: nach einer kleinen Strecke bergab geht  es wieder nur bergauf. Ich muss sogar schieben – mein Akku ist nicht mehr ganz voll und  somit nicht mehr so leistungsfähig – Mist! Am Schluss geht es dann wieder bergab,  gottseidank! In der kleinen Stadt angekommen, werde ich mit vielen kleinen Geschäften,  schönen Häusern und vielen Sehenswürdigkeiten belohnt. Als erstes statte ich der “Parish  Church of St. John“ einen Besuch ab, von außen ein imposanter Bau, von innen sehr karg.  Die £2 für die Fotografiererlaubnis spare ich mir. Schlendere weiter durch die Innenstadt  und lande vor dem Eingang zum „Glastonbury Abbey“. Leider ist die Abbey nicht im  National-Trust, so muss ich die £6 Eintritt bezahlen. Aber ich werde mit einem eindrucksvollen Gesamtbild belohnt. Die Ruinen  lassen immer noch von der Größe der Abbey ahnen, viele kleine Tafeln erklären, was früher wo stand. Der Garten ist großzügig  angelegt, es gibt einen Fischteich, einen Ententeich, eine Streuobstwiese, einen Kräutergarten, eine Ecke für kleine  wildlebende Tiere und viele, viele alte Bäume. „The Abbot’s Kitchen“ aus dem 15. Jahrhundert ist noch gut erhalten und im  Inneren wird anschaulich gezeigt, wie das Leben früher so vor sich ging. Die Zeit vergeht hier wie im Flug, ein Abstecher in den  Souveniershop und weiter geht es. Ich unterbreche meine Sightseeingtour und gehe schnell bei „Morrissons“ einkaufen. Wir  wollen heute abend Goulasch kochen. Nachdem ich alle Utensilien zusammen habe, radel ich weiter durch den Ort.   Als nächstes besuche ich das „Rural Life Museum“, der Eintritt ist kostenlos. In dem kleinen  Haus werden Gebrauchsgegenstände aus Küche, Haus und Landwirtschaft ausgestellt.  Verschiedene Handwerke werden anschaulich dargestellt. Im Wirtschaftshof stehen ein  paar alte landwirtschaftliche Geräte, angrenzend daran ist ein kleiner Obstgarten. Dort sind  ein paar Portland-Schafe, die mich anschauen, als hätten sie noch nie einen Menschen  gesehen. Ein paar „Silver Grey Dorkings“ picken ihr Futter vom Boden ab. Während ich hier  durch den Garten laufe, muss ich aufpassen, dass ich nicht in die Hinterlassenschaften der  Schafe trete. Eine kleine „Church“ ist auch auf dem Gelände, von außen unscheinbar, aber  innen entfährt mir ein „WOW“. Die Kirche ist zwar leer, bis auf einen Heuwagen und eine  Presse, aber dadurch, dass das Sonnenlicht nur durch ein paar kreuzförmige Öffnungen eindringt, ist hier drinnen einen Aura,  die einen richtig ehrfürchtig macht. Ich halte mich eine kleine Weile in diesem Refugium auf, um dann weiter meines Weges zu  gehen. Wer hier in Glastonbury Urlaub macht, der sollte diese Museum auf keinen Fall missen.  Nun aber zurück zum CP, habe langsam Hunger. Und Bernd wird sich auch schon  Gedanken machen, wo ich so lange bleibe. Diesmal nehme ich die andere Richtung zum  CP, in der Hoffnung, dass es dort nicht so steil ist wie auf dem Hinweg. Doch ich bin noch  keine 500 m gefahren, sehe ich das einladende „Entrance“ des „Chalice Well & Garden“, es  zieht mich magisch an. Also runter vom Rad und rein in die Oase der Ruhe und der Natur.  Es ist ein relativ kleiner Garten, aber durch viele verschiedene Ecken wirkt er viel größer.  Überall stehen Bänke, auf denen man immer wieder einen anderen Blick auf den Garten  hat. Sehr schön angelegte Pfade weisen einen den Weg. Aus einer Quelle, „Red Lion“  genannt, sprudelt das Wasser des Chalice, welches eine heilende Wirkung haben soll. Es  ist sehr mineralhaltig, vor allem mit Eisen, daher erscheint es auch rot. Eine Frau füllt sich gerade eine Flasche mit dem  Wasser ab, kühlt ihre Hände und das Gesicht mit dem frischen Wasser. Ich warte, bis sie weg ist, dann probiere ich ebenfalls  das Wasser. Wie gesagt, es ist sehr mineralhaltig, aber was tut man nicht alles für die Gesundheit. Hier in Glastonbury fühlt  man sich übrigens teilweise in die 60er/70er Jahre zurück versetzt. Es gibt viele Menschen, die noch so rum laufen, wie  damals. Dreadlocks, lange Röcke, Schlabberhemden, barfuss oder in Schlappen. Sie spielen während des Laufens Gitarre  und der ein oder andere sieht aus, als wäre er ein bisschen high. Hier im Park liegen auch so zwei Exemplare auf der Wiese,  die den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Ist eigentlich gar keine so schlechte Idee – wenn ich mehr Zeit hätte, würde  ich mir glatt auch ein schönes Eckchen aussuchen und mit offenen Augen träumen. Doch weiter geht’s im schönen Garten  durch einen mit einem Wasserfall versehenen Bereich. Dieser Wasserfall mündet in einen kleinen Bachlauf, der in einem schön  angelegten Blumenbeet weitergeht. Hier sind zwei kleine Becken angelegt, um die einige Bänke stehen. Hier jetzt mit einem  guten Buch sitzen und die Sonne genießen, das wär’s. Aber jetzt muss ich wirklich langsam los. Habe schließlich frisches  Fleisch in der Fahrradtasche. Der Garten war wirklich einen Besuch wert. Den Eintritt von £3,60 habe ich gerne gezahlt.   Mein Akku hält die letzten Meter am Glastonbury Tor vorbei, ab da geht es nur noch bergab. 4 Stunden war ich jetzt unterwegs,  kaum zu glauben, wie schnell die Zeit rumgegangen ist.  Meinen Hunger stille ich auf dem CP mit einer Kleinigkeit, denn heute Abend gibt es ja Goulasch. Die Zeit bis dahin verbringe  ich mit Lesen im Freien, Bernd kümmert sich ums Kochen. Zum Essen gehen wir dann rein, der Wind ist einfach zu kühl, da  wird das Essen dann immer so schnell kalt. Später verstauen wir das Motorrad, morgen geht es weiter.  7. Tag – 26.05.2011 Glastonbury – St. Ives In der Nacht hat es geregnet. Auch als wir ver- und entsorgen regnet es heftig, da müssen wir aber durch. Kurz nach 9 Uhr  fahren wir los. Wir sind jetzt schon über 500 km in England unterwegs und haben zwar viele Wohnmobile gesehen, aber noch  kein einziges Deutsches, wo machen die denn alle Urlaub? Im Moment haben wir das Gefühl durch die Highlands zu fahren,  überall Hügel, ständig geht es rauf und runter. Und es weht ein Wind – mann oh mann! Bin echt froh, dass ich nicht gefahren  bin, Bernd ist ganz verspannt vom Gegenlenken. Gottseidank sind die Straßen runter nach St. Ives gut ausgebaut, der erste  Teil ist Autobahn, dann kommt eine zweispurige Schnellstraße. Erst kurz vor St. Ives wird es einspurig. Wenn jetzt die Sonne  scheinen würde, wäre es eine wundervolle Landschaft. Aber was wollen wir denn, es regnet nicht, das ist doch schon mal viel  wert. Trotzdem sind Abstecher zu Sehenswürdigkeiten rechts und links der Strecke nicht drin, ist einfach zu ungemütlich.   Um kurz nach 13 Uhr kommen wir auf dem CP „Polmanter Touring Park“, St. Ives, an. Wir  buchen für 3 Tage, falls wir länger bleiben wollen, müssen wir hoffen, dass ein Platz frei  wird. Denn die Engländer haben am Montag Bank Holiday und somit eine Woche Urlaub.  Unser Platz ist schön windstill, nicht weit von den super Sanitäranlagen entfernt und sehr  groß. Wir zahlen ca. 15 € (£13) die Nacht (ACSI-Campingcard) inklusive Strom (16  Ampere), regulär kostet der Platz £17,50 bzw. ab morgen £26! Aus dem Küchenfenster  kann man das Meer sehen, welches im Moment ganz schön aufgewühlt ist. Es ist immer  noch bewölkt, aber morgen soll die Sonne rauskommen!   Nach dem späten Mittagessen machen wir einen Rundgang über den CP. Noch ist der Platz nur zu 1/5 belegt, doch zum  Wochenende hin soll es voll werden, schaun‘ mer mal. Es gibt hier sogar einen Swimmingpool. Ob da einer reingeht, bei  diesen Temperaturen? Die Wolken reißen auf, die Sonne lacht dazwischen. Nur der Wind ist noch heftiger geworden. Der CP  hat übrigens 5 Sterne – und die hat er sich verdient! Nach dem Rundgang machen wir es uns erst einmal im Womo bequem.  Zum Abendessen holen wir uns von CP-eigenen Takeaway Beef Burger, Chips und sind ganz o.K., die Baked Beans, naja, die  brauchen wir nicht noch mal! Da wir heute ja ziemlich viel Kilometer (fast 300) gefahren sind, gehen wir noch eine Runde.  Diesmal laufen wir auf dem Public Foot Path Richtung St. Ives. Unterwegs begegnen wir den ersten Deutschen, diese sagen  uns, dass es nach St. Ives mindestens ½ Stunde dauert. Das ist uns für heute dann noch etwas zu weit, wir beschließen nach  der Hälfte umzudrehen. Morgen Vormittag laufen wir dann ganz runter. Um 21.30 Uhr scheint immer noch die Sonne – super!  Etappe 1 - Etappe 2 - Etappe 3 - Etappe 4 - Etappe 5 - Etappe 6 - Informationen, Links  © Gunilla Weyers 2002 - 2011 unterwegs Platz für's Mittagessen Rezeption Stellplätze auf dem CP Glastonbury Tor Parish Church of St. John Glastenbury Abbey Glastonbury Kitchen Ententeich außenliegende Sanitäranlagen Glastenbury Abbey Barn The Chalice Well The Chalice Well The Chalice Well eine Rose :-) CP Polmanter in St. Ives
© Gunilla Weyers 2002 - 2012